BGE-Sommertour – letzter Teil – die Abschlussveranstaltung

Vielleicht war es zu früh an einem Sommersonntag um 14.00 Uhr in einer alten Fabrikhalle mit einer Veranstaltung zu beginnen, aber mit jedem Blick in die Zuschauerreihen füllten sich diese mit mehr und mehr Menschen bis es keine Corona-bedingt freien Plätze mehr gab. Ursela und Matthias schoben erschöpft das Tandem vor die Bühne, berichteten von der Tour, erwähnten Spielregeln und Sponsoren und übergaben das Wort an Melanie, die als Vormund von Päckchen ins Thema einführte, das viele gute Fragen stellte und unterschiedlich Optionen offen ließ.

Daniel Weißbrodt überzeugte in seiner Lesung aus seinem Buch mit seiner wissenschaftlichen Akribie und seinem Humor. Er lässt das scheinbar Unmögliche denkbar werden und freut sich über Widerspruch und Kritik an seinem Entwurf. Ein sehr lesenswertes Buch. Das viele historische Anspielungen und Ostereier enthält, die das eigene Nachdenken befruchten und beflügeln.

Es wurden 5 BGE-Tassen und 5 Tafeln faire Schokolade verlost und die anwesenden GewinnerInnen lasen bereitwillig ihre Visionen vor.

Es bleibt mir die ehrliche Frage, wie das Bild vom Menschen geändert werden kann, dem nicht zugetraut wird, dass sie sich um eine faire Zukunft für alle sorgen kann. Vielleicht gibt es doch ein nachhaltiges Moment der fairen BGE-Sommertour, wenn die 6 Forderungen an die aktuelle und zukünftige Landesregierung in die Politik Eingang finden und ganz praktisch umgesetzt werden:

1. Wir fordern das faire Bundesland Saarland.
2. Wir fordern die Einsetzung eines BürgerInnnerates im Saarland.
3. Wir fordern einen Modellversuch für die Einführung eines BGEs im Saarland.
4. Wir fordern die sukzessive Einführung eines kostenlosen ÖPNV im Saarland.
5. Wir fordern ein Prosumenten-Haus im Saarland.
6. Wir fordern einen Masterplan mit und für die Jugend des Saarlandes.

Einen harmonischen, versöhnlichen und begeisternden Ausklang gab es nach dem Essen der Fairtrade-Tofu- und Lupinenwürstchen durch das Hofkonzert mit David Bayer und Daniel Osorio, die uns mit den sehnsuchtsvollen, traurigen aber besonders auch fröhlichen Liedern der Venezuelerinnen ins Träumen für eine bessere Welt für alle brachten, den Glauben an das Gute im Menschen wiederweckten und die Chance auf Veränderungen in Richtung der großen sozialen und ökologischen Transformation stärkten.

Die Kultgiesserei in Dudweiler ist ein Ort voller Magie und Möglichkeiten, der nur darauf wartet mit Leben und Erlebnissen gefüllt zu werden, damit er seiner Bestimmung gerecht wird, Raum für alle zu werden, die nicht nur konsumieren wollen, sondern tatkräftig Veränderungen leben. Und vielleicht entsteht hier das erste Prosumenten-Haus im Saarland.


Hier die etwas besseren Fotos – mit freundlicher Genehmigung von Gerhard Schaal:


Diese Veranstaltung wurde gefördert durch ENGAGEMENT GLOBAL mit Mitteln des